roberti
Meister
Hallo zusammen,
anläßlich unseres Arterhaltungsprogramms für Südamerikanische Großcichliden, möchte ich heute mal einen Biotop in Südamerika, genauer gesagt in Venezuela vorstellen.
Es ist jetzt schon ein paar Jahre her, da war ich mit zwei Freunden in den Llanos in Venezuela unterwegs . Die Llanos ist eine weite Ebene die in der Regenzeit zu weiten Teilen meterhoch unter Wasser steht. In der Trockenzeit geht das Wasser stark zurück, so daß zum Teil nur noch kleine Wasserläufe übrig bleiben.
So einen Wasserlauf, in der Trockenzeit kleinen Bach, den Cano el Toro, haben wir damals besucht.
Es ist schwierig sich in den Llanos zurecht zu finden, für einen Fremden ist das fast unmöglich, daher haben wir uns einen Führer engagiert der uns durch die unendlichen Weiten Venezuelas führen sollte.
Nach einer holprigen, staubigen Fahrt auf Wegen, die man kaum als solche erkennen konnte, kamen wir an einen Galeriewald, der einen kleinen Wasserlauf schäumte, was von außen kaum zu erkennen war.
Die Sonne brannte unbarmherzig, wir hatten 35 - 40 Grad im Schatten, der verlängerte Rücken schmerzte vom langen Sitzen, doch als wir diesen kleinen Bach sahen, war alle Mühe im Nu verschwunden.
Der Cano el Toro war ein wunderschöner Schwarzwasserfluss, so wie man ihn aus vielen Aufsätzen und Erzählungen kennt. Es gab Stellen die bis zu 10 m breit waren und Engstellen die nur 1,5 m maßen. Die Tiefe war auch recht unterschiedlich, von 2m bis zu 60 cm, in der Flussmitte. Am Rand gab es Bereiche da waren es nur ein Paar Zentimeter. Hier begegnete uns ein Cichlide, den wir zuerst garnicht erkannten. Papiliochromis ramirezi hielt sich hier im Laub und in den Pflanzen auf, dass Wasser war hier bis 37 Grad warm.
Natürlich wollten wir nicht nur am Rand fischen, sondern auch die Unterwasserwelt genauer betrachten. Es war schon ein überwältigendes Erlebnis was uns da unter Wasser erwartete. An der breiten Stellle war der Bach stark mit Pflanzen bewachsen, Cabomba, Ludwigen, Echinodoras in verschiedenen Arten (ich bin leider kein Pflanzenspezialist um die alle zu beschreiben) und viele mehr fluteten in dem kristallklaren Gewässer.
Hier hielten sich eine Unmenge an Fischen auf. Wenn man sich mal ruhig ins Wasser legte kamen die Fische ganz zutraulich auf einen zugeschwommen und beäugten einen neugierig. Da zogen an einem hunderte Rotkopfsalmler vorbei, kleine und große Raubsalmler lauerten am Grund, oder am Rand in den Pflanzen. Salmler gab es in sovielen Arten, dass man sie unmöglich alle aufzählen kann, ich muß auch gestehen, dass ich die meisten garnicht kannte. Ein Trupp von 10 Tieren Satanoperca daemon kam vorbei, immer fleißig damit beschäftigt den Bodengrund nach Futter zu untersuchen. Man hätte sie mit der Hand greifen können, so nah waren sie. Vereinzelt sah man auch Satanoperca leucosticta und ein Geophagus unbekannter Art. Schwamm man in das tiefere Wasser, konnte man größere Crenichila im unterspülten Uferbereich beobachten. Mesonauta insignis hielten sich überwiegend in den Pflanzenbereichen am Ufer auf. Hier fanden wir auch Acaronia vultuosa und ein Exemplar von Hypselecara coryphaenoides.
Wir waren Stunden im Wasser, man konnte sich dieser faszinierenden Unterwasserwelt einfach nicht entziehen!
Als er dämmerte machten wir uns fertig für das Nachtfischen. Wir wurden umschwärmt von zahlreichen Insekten, die zum Teil erschreckende Größe hatten, mit riesigen Saugrüsseln. Die Folgen dieses nächtlichen Überfalls konnten wir am nächsten Tag an unserem Körper "bewundern".
Als wir nach dem schnellen Eintreffen der Dunkelheit mit Lampe ins Wasser stiegen kamen wir so schnell aus dem Staunen nicht heraus, überall sah man jetzt Piranhas im Wasser. Die hatten wir am Tage gar nicht gesehen. Nun lagen sie schlafend zu unseren Füßen. Große und Kleine, auch unterschiedliche Arten. Ansonsten sah man die gleichen Fische wie am Tage, nur mit dem Unterschied, dass man die meisten mit der Hand fangen konnte. Besonders die Erdfresser scheinen besonders gut zu schlafen.
Glücklich und mit vollen Eimern traten wir bei Sonnenaufgang die Heimfahrt zu unserem Basislage an!
Übrigens die Wasserwerte: 5,5 Ph, Härte mit unseren Meßlösungen nicht nachweisbar, Wassertemperatur 28 Grad, im Uferbereich bis 37 Grad.
Schöne Grüße
Jochen
anläßlich unseres Arterhaltungsprogramms für Südamerikanische Großcichliden, möchte ich heute mal einen Biotop in Südamerika, genauer gesagt in Venezuela vorstellen.
Es ist jetzt schon ein paar Jahre her, da war ich mit zwei Freunden in den Llanos in Venezuela unterwegs . Die Llanos ist eine weite Ebene die in der Regenzeit zu weiten Teilen meterhoch unter Wasser steht. In der Trockenzeit geht das Wasser stark zurück, so daß zum Teil nur noch kleine Wasserläufe übrig bleiben.
So einen Wasserlauf, in der Trockenzeit kleinen Bach, den Cano el Toro, haben wir damals besucht.
Es ist schwierig sich in den Llanos zurecht zu finden, für einen Fremden ist das fast unmöglich, daher haben wir uns einen Führer engagiert der uns durch die unendlichen Weiten Venezuelas führen sollte.
Nach einer holprigen, staubigen Fahrt auf Wegen, die man kaum als solche erkennen konnte, kamen wir an einen Galeriewald, der einen kleinen Wasserlauf schäumte, was von außen kaum zu erkennen war.
Die Sonne brannte unbarmherzig, wir hatten 35 - 40 Grad im Schatten, der verlängerte Rücken schmerzte vom langen Sitzen, doch als wir diesen kleinen Bach sahen, war alle Mühe im Nu verschwunden.
Der Cano el Toro war ein wunderschöner Schwarzwasserfluss, so wie man ihn aus vielen Aufsätzen und Erzählungen kennt. Es gab Stellen die bis zu 10 m breit waren und Engstellen die nur 1,5 m maßen. Die Tiefe war auch recht unterschiedlich, von 2m bis zu 60 cm, in der Flussmitte. Am Rand gab es Bereiche da waren es nur ein Paar Zentimeter. Hier begegnete uns ein Cichlide, den wir zuerst garnicht erkannten. Papiliochromis ramirezi hielt sich hier im Laub und in den Pflanzen auf, dass Wasser war hier bis 37 Grad warm.
Natürlich wollten wir nicht nur am Rand fischen, sondern auch die Unterwasserwelt genauer betrachten. Es war schon ein überwältigendes Erlebnis was uns da unter Wasser erwartete. An der breiten Stellle war der Bach stark mit Pflanzen bewachsen, Cabomba, Ludwigen, Echinodoras in verschiedenen Arten (ich bin leider kein Pflanzenspezialist um die alle zu beschreiben) und viele mehr fluteten in dem kristallklaren Gewässer.
Hier hielten sich eine Unmenge an Fischen auf. Wenn man sich mal ruhig ins Wasser legte kamen die Fische ganz zutraulich auf einen zugeschwommen und beäugten einen neugierig. Da zogen an einem hunderte Rotkopfsalmler vorbei, kleine und große Raubsalmler lauerten am Grund, oder am Rand in den Pflanzen. Salmler gab es in sovielen Arten, dass man sie unmöglich alle aufzählen kann, ich muß auch gestehen, dass ich die meisten garnicht kannte. Ein Trupp von 10 Tieren Satanoperca daemon kam vorbei, immer fleißig damit beschäftigt den Bodengrund nach Futter zu untersuchen. Man hätte sie mit der Hand greifen können, so nah waren sie. Vereinzelt sah man auch Satanoperca leucosticta und ein Geophagus unbekannter Art. Schwamm man in das tiefere Wasser, konnte man größere Crenichila im unterspülten Uferbereich beobachten. Mesonauta insignis hielten sich überwiegend in den Pflanzenbereichen am Ufer auf. Hier fanden wir auch Acaronia vultuosa und ein Exemplar von Hypselecara coryphaenoides.
Wir waren Stunden im Wasser, man konnte sich dieser faszinierenden Unterwasserwelt einfach nicht entziehen!
Als er dämmerte machten wir uns fertig für das Nachtfischen. Wir wurden umschwärmt von zahlreichen Insekten, die zum Teil erschreckende Größe hatten, mit riesigen Saugrüsseln. Die Folgen dieses nächtlichen Überfalls konnten wir am nächsten Tag an unserem Körper "bewundern".
Als wir nach dem schnellen Eintreffen der Dunkelheit mit Lampe ins Wasser stiegen kamen wir so schnell aus dem Staunen nicht heraus, überall sah man jetzt Piranhas im Wasser. Die hatten wir am Tage gar nicht gesehen. Nun lagen sie schlafend zu unseren Füßen. Große und Kleine, auch unterschiedliche Arten. Ansonsten sah man die gleichen Fische wie am Tage, nur mit dem Unterschied, dass man die meisten mit der Hand fangen konnte. Besonders die Erdfresser scheinen besonders gut zu schlafen.
Glücklich und mit vollen Eimern traten wir bei Sonnenaufgang die Heimfahrt zu unserem Basislage an!
Übrigens die Wasserwerte: 5,5 Ph, Härte mit unseren Meßlösungen nicht nachweisbar, Wassertemperatur 28 Grad, im Uferbereich bis 37 Grad.
Schöne Grüße
Jochen