Hallo Zusammen,
vielleicht nicht ganz in diese Rubrik passend - aber bezeichnend für die Situation (hier hervorgerufen durch UNS - Aquarianer):
durch Zufall habe ich einen Bericht gelesen, der im Groben folgendes aussagt:
Tropheus duboisi "maswa" (Tanganjikasee) gilt als Rasse die im See überfischt ist !!! Der eigentliche Fundort Maswa und der letzte Fundort Kabogo verzeichnen keine akzeptable Population mehr !!
Derzeit werden noch Tiere bei Halembe gefangen, jedoch ist es absehbar, wenn auch hier die Populationen "überfischt" sein werden.
Ganz klar wird (aus diesem einen bekannten Beispiel) ersichtlich, dass hier keine Komponenten der vor Ort herrschenden Umweltbedingungen hierfür ausschlaggebend sind sondern: Der Kommerz und letztendlich der Aquarianer !!
Das nun wieder Importeure auf einen Fangstopp plädieren und vorgeben, dass hier eine gewisse regenerierte Population abzuwarten ist, hat sicher vor allem eher ökonomische Gründe - da der Aufwand die Tiere zu fangen einfach zu groß ist, so daß es sich für die Fisch - Fänger nicht lohnen kann auch die Letzten noch zu fangen.
Eine Ausrottung soll aus besagten Gründen - (erheblicher) Aufwand vereinzelte Tiere zu fangen - dies sehr aufwendig und der Preis der Tiere (im Verkauf) zu niedrig - nicht möglich (bis zu erwarten) sein.
Nunmehr stellt sich mir die Frage, wie ich als Endverbraucher (Aquarianer) hier durch mein Kaufverhalten gegensteuern kann (könnte).
Fakt ist, das solch eine Thematik erst aufkommt, wenn die Nachfrage nicht mehr gedeckt werden kann. Um so geringer die Population im Ursprungshabitat bzw. um so größer die Fangtechnischen Ausgaben um so höher der Preis für den Endverbraucher (Aquarianer).
Ich für meinen Teil und mit meiner laienhaften Erfahrung in der Haltung von Cichliden hatte und habe mich bis dato nie an eine Pflege von Wildfängen herangetraut !!
Hierzu habe ich einfach die Meinung, dass Nachzuchten (möglichst aus meiner Region mit gleichen Wasserparametern) "sicherer" in Punkto "Ausfall" / "Verlust" zu pflegen sind.
Quasi gehört die Pflege von Wildfängen für mich zur "hohen Schule" der Aquaristik !!
Wenn man widerum die Problematik betrachtet, dass eigene Nachzuchten eher als Problem (Nachfrage - Weitergabe) betrachtet werden und prinzipiell auch kaum Abnehmer vorhanden sind, sollten solche Erkenntnisse durchaus nachdenklich stimmen.
Auch wir als User hier im Forum machen Arten (des Malawisees u.a.) die über das "wohlsortierte" Angebot des AQ-Discounter hinausgehen bekannt und "schüren" letztendlich (Kauf)Interesse.
Der Eine oder Andere mag sicher denken, dass es sich um eine Ausnahmesituation bezgl. einzelner Arten handelt, das hier aber durchaus ein gewisser kommerzieller Zweig der Aquaristik erst im Entstehen und hier durchaus wachsend ist, sollte aber bedacht werden.
So optimistisch an die Sachlage heranzutreten und zu vermuten, dass überfischte oder ausgedünnte Bestände sich selbstständig und in absehbarer Zeit regenerieren, halte ich für blauäugig. Gerade in diesen Regionen (Malawisee, Tanganjikasee, Viktoriasee) spielt hier der Störfaktor Mensch eine erhebliche Rolle, weitere und zu erwartende negative und von Menschenhand verursachte Beeinträchtigungen der Seen wird hier sein Übriges tun - Bestes (im negativen Sinne) Beispiel - der Viktoriasee !!